Bücher mit Gruselfaktor für gemütliche Herbstabende
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3 Bücher mit Gruselfaktor für gemütliche Herbstabende

Manchmal möchte man Bücher lesen, die einfach leicht von der Hand gehen. Geschichten, die einen für ein paar Stunden mitnehmen, ohne zu überfordern. Besonders an verregneten Herbsttagen, wenn draußen alles grau ist und man es sich drinnen langsam und ruhig machen möchte, greife ich gern zu kürzeren, zugänglichen Büchern. Am liebsten zu solchen, die eine Prise Magie, etwas Dunkelheit und diesen ganz besonderen Gruselfaktor haben. Genau diese Mischung aus Gemütlichkeit und Gänsehaut macht für mich die perfekte Herbstlektüre aus. Du bist auf der Suche nach genau solchen Büchern? Dann such nicht weiter! Hier sind 3 Bücher mit Gruselfaktor für gemütliche Herbstabende.

The Haunting of Aveline Jones – Phil Hickes

Bookcover von The Haunting of Aveline Jones, von Phil Hickes

Dieses Buch hat durch sein wunderschönes Cover sofort meine Aufmerksamkeit geweckt. Auch die Illustrationen im Inneren sind einfach zauberhaft düster und geheimnisvoll. Illustriert wurde es von Keith Robinson, der die Atmosphäre der Geschichte perfekt einfängt und mit seinen Bildern wunderbar unterstreicht. Und auch inhaltlich bietet das Buch alles, was eine gute, leicht schaurige Herbstgeschichte braucht.

Aveline Jones ist ein aufgewecktes Mädchen mit einer großen Leidenschaft für Geistergeschichten. Als ihre Mutter nach Schottland reisen muss, um sich dort um Avelines kranke Großmutter zu kümmern, soll Aveline ihre Ferien bei ihrer Tante in Malmouth verbringen. Die engen, verwinkelten Gassen des kleinen, rauen cornwaller Küstendorfs wirken auf sie trist und verlassen. Mit ihrer Tante Lilian, die sich eher kühl und streng gibt, hat sie bisher wenig Zeit verbracht. Aveline befürchtet, sich in den kommenden Tagen schrecklich zu langweilen.

Am nächsten Tag erkundet sie das Dorf und entdeckt dabei einen alten Buchladen. Dort lernt sie den schrulligen Besitzer Mr. Liberman und den Jungen Harold kennen, der ihm hilft. Zwischen verstaubten Regalen stößt Aveline auf ein altes Buch über lokale Geistergeschichten. Das Buch gehörte einst einem Mädchen namens Primrose, das vor vielen Jahren spurlos verschwand. Avelines Neugier ist geweckt, und sie beginnt, dem Rätsel nachzugehen. Doch bald wird klar, dass sie mit ihrer Suche etwas Dunkles auf sich aufmerksam gemacht hat.

Das Buch ist eine wunderbar düstere und spannende Geistergeschichte, die sich schnell und leicht lesen lässt. Das kleine Küstendorf und das Halloween-Setting sorgen für die passende Atmosphäre. Die Charaktere, insbesondere Aveline und der schrullige Buchladenbesitzer, sind unglaublich sympathisch und wachsen einem schnell ans Herz. Die beiden weiteren Bände der Buchreihe warten schon seit einer Weile in meiner Bibliothek. Ich warte nur noch auf den richtigen Herbstabend, um sie zu verschlingen.

 

Being A Witch and Other Things I Didn’t Ask For – Sara Pascoe

Book Cover von Being A Witch and Other Things I Didn't Ask For, von Sara Pascoe.

Raya ist vierzehn und lebt in Pflegefamilien in England. Ihre Mutter leidet an psychischen Problemen, und Raya fürchtet zunehmend, dass sie dasselbe Schicksal haben könnte, weil sie Dinge hört und sieht, die andere nicht wahrnehmen. Aus diesem Gefühl heraus läuft sie davon und hofft, endlich einen Ort zu finden, an dem sie verstanden wird. Sie weiß noch nicht, dass sie eine sogenannte Integratorin ist, geboren mit der Gabe der Magie. In einem Moment extremer Angst und Schuldgefühle manifestiert sich ihre Gabe unfreiwillig, und Raya reist zusammen mit Oscar, der sprechenden Katze ihrer Mentorin Bryony, durch die Zeit.

Dieser erste ungewollte Zeitsprung führt sie ins Jahr 1645, mitten in die Essex-Hexenprozesse. Dort wird sie wegen Hexerei gefangen genommen und steht kurz vor ihrer Hinrichtung. Bryony, die selbst auch eine Hexe ist, versucht alles, um Raya zu retten. Ein weiterer unkontrollierter Sprung bringt die beiden nach Istanbul im selben Jahr. Dort kann Raya beginnen, sich mit ihrer Identität auseinanderzusetzen.

Die Sprache des Buches ist modern, direkt und nah an Rayas Gedanken. Man spürt ihre Unsicherheit, ihren Humor und auch ihre Wut. Auch die Nebenfiguren sind liebevoll gestaltet. Die Schauplätze wechseln zwischen der Gegenwart und historischen Orten, und die Atmosphäre ist dabei dicht und intensiv, ohne dass die düsteren Szenen zu explizit beschrieben werden.

 

Pumpkin House – Chad P. Brown

Book Cover von Pumpkin House, von Chad P. Brown.

Auf dieses Buch bin ich gestoßen, weil ich das echte Pumpkin House in West Virginia kannte. Es handelt sich um eine berühmte Halloween-Attraktion, bei der jedes Jahr Hunderte von Kürbissen das Gelände schmücken. Mir war das Haus vor allem aus dem Videospiel Fallout 76 ein Begriff, und allein dieser Bezug hat sofort meine Neugier geweckt. Als ich dann den Klappentext gelesen habe, war mir klar, dass ich diese Geschichte lesen möchte.

Im Mittelpunkt steht Ronnie Lancaster, der sich freiwillig als Helfer beim Pumpkin House meldet. Für ihn ist das nicht nur ein Zeitvertreib, sondern auch eine Möglichkeit, dem Monster in seinem eigenen Zuhause zu entkommen, dem gewalttätigen Freund seiner Mutter. Im Pumpkin House lernt er Sarah kennen, ein Mädchen mit einer eigenen dunklen Vergangenheit. Gemeinsam bereiten sie sich auf Halloween vor. Mr. Keenan, der Besitzer des Pumpkin House, stellt jedes Jahr Hunderte Kürbislaternen auf, um das Dorf Smith’s Grove vor der alten Legende von „Old Notch-foot“ zu schützen.

Die Geschichte ist in Kapitel unterteilt, die jeweils einen Tag vom 25. Oktober bis zur Halloween-Nacht am 31. Oktober abbilden. Dadurch lässt sich das Buch perfekt als kleiner Countdown bis Halloween lesen. Die Handlung ist zwar recht vorhersehbar, aber dennoch berührend und stimmungsvoll. Überraschenderweise spricht das Buch sehr ernste, tiefgründige Themen an. Triggerwarnung: Es geht zwischendurch um häusliche Gewalt und Kindesmissbrauch. Für Kinder ist das Buch deshalb weniger geeignet, aber für Jugendliche wird das Thema mit viel Feingefühl und Respekt behandelt und aus der Perspektive der beiden Kinder erzählt. Die Legende von Old Notch-foot bringt eine spannende, übernatürliche, leicht unheimliche Note in die Geschichte, ohne zu erschrecken. Auch die Figuren, besonders Ronnie und Sarah, wirken glaubhaft und sympathisch. Für mich war es die perfekte kleine Herbstlektüre, schnell gelesen, emotional berührend und mit genau der richtigen Portion Gänsehaut für einen dunklen Oktoberabend.

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