Lissabon: Tagesausflug nach Sinta
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Lissabon: Tagesausflug nach Sintra

Nur 40 Minuten vom vibrierenden Lissabon entfernt, liegt ein Ort, der wirkt, als wäre er direkt einem Fantasy-Roman entsprungen. Eingebettet in den sattgrünen Hügeln der Serra de Sintra, ist Sintra mehr als nur ein pittoresker Tagesausflug. Es ist eine regelrechte Flucht in einen magischen und einzigartigen Ort, an dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Wenn man ein paar Tage in Lissabon verbringt, ist ein Tagesausflug nach Sintra einfach Pflicht.

Anreise von Lissabon

Die einfachste Verbindung ist mit dem Zug ab dem Bahnhof Rossio. Die Züge fahren regelmäßig, etwa alle 20 bis 30 Minuten. Die Fahrt dauert rund 40 Minuten und kostet 2,45€ pro Strecke (ja, du hast richtig gelesen). Die Strecke ist direkt. Umsteigen ist also nicht nötig. Wer morgens früh losfährt, hat deutlich mehr vom Tag, denn Sintra kann vor allem im Sommer ziemlich voll werden. Vom Bahnhof in Sintra aus kommt man gut zu Fuß oder mit dem Bus weiter zu den Hauptsehenswürdigkeiten. Alternativ gibt es auch Tuk-Tuks und Taxis. Zu Fuß erlebt man jedoch deutlich mehr.

Ausblick vom Castelo dos Mouros, in Sintra, Portugal.

Sintra – Ein Ort voller Überraschungen

Sintra ist kein großes Städtchen. Der Ort selbst ist tatsächlich ziemlich überschaubar. Was ihn jedoch ausmacht, sind die Höhenmeter und die verwinkelten Wege durch den angrenzenden Naturpark. Wenn man aus dem Zug steigt, befindet man sich im historischen Zentrum auf etwa 200 Höhenmetern. Viele der berühmten Sehenswürdigkeiten wie der Palácio da Pena oder das Castelo dos Mouros liegen deutlich höher, verteilt auf den umliegenden Hügeln. Der Höchste Punkt im Sintra-Gebirge ist der Cruz Alta (Hohes Kreuz) mit 529 Metern über dem Meeresspiegel.

Sintra hat außerdem ein eigenes Mikroklima. Es ist dort merklich kühler, oft neblig, und durch die Nähe zum Atlantik auch deutlich feuchter als in Lissabon. Selbst wenn man bei 30 Grad in der Hauptstadt losfährt, kann es in Sintra bedeckt, frisch oder sogar regnerisch sein. Am besten also immer einen Pulli oder eine dünne Jacke dabei haben. Wer sich für den Weg zu Fuß nach oben entscheidet, sollte sich auf eine kleine Wanderung einstellen. Der Pfad startet nicht weit vom Zentrum und führt durch dichten Wald, vorbei an Moos, alten Mauern und teilweise verwunschen wirkenden Villen. Unterwegs gibt es einige schöne Aussichtspunkte, aber auch steilere Abschnitte. Bequeme Schuhe, Wasser und vielleicht ein kleiner Snack sind absolut zu empfehlen. Es kann zwischendurch ein bisschen anstrengend werden, aber man bekommt auf dem Weg schon viel vom Zauber Sintras mit.

Sintra, Portugal

Lissabon: Tagesausflug nach Sintra

Ticketoptionen und Preise

Auf der offiziellen Seite von Parques de Sintra kann man alle Tickets einzeln buchen oder Paketangebote nutzen. Für einen klassischen Tagesausflug in Sintra würde ich persönlich vor allem den Palácio da Pena und den Castelo dos Mouros empfehlen. Diese beiden Sehenswürdigkeiten lassen sich gut an einem Tag verbinden und geben einem einen tollen Eindruck von Sintras Geschichte und Landschaft. Wer kann, sollte die Quinta da Regaleira auf jeden Fall mit einplanen. Sie ist wunderschön mit ihren geheimnisvollen Gärten, Grotten und dem berühmten Initiationsbrunnen. Allerdings liegt diese etwas weiter weg vom Zentrum und den anderen Hauptattraktionen. Die Tickets für die Quinta da Regaleira müssen separat gekauft werden, da diese nicht von Parques de Sintra verwaltet wird. Es lohnt sich auf jeden Fall, die Planung vorher genau zu überlegen. Zu viele große Sehenswürdigkeiten an einem Tag machen den Ausflug hier besonders schnell stressig. Wer seine Tickets im Voraus online kauft, erspart sich schon mal eine Menge Stress und Zeit in öden Warteschlangen.

Palácio da Pena

Oben angekommen erwartet einen der vielleicht bekannteste Anblick Sintras: der Palácio da Pena. Schon von außen wirkt der Palast fast wie ein gemaltes Märchenschloss. Knallgelbe, rote, türkisfarbene Mauern, Türme, Kuppeln, dazu Kacheln, steinerne Ornamente und maurisch inspirierte Fensterbögen.

Besonders auffällig sind die vielen Details: Muschelverzierungen, Perlmutt-Elemente, filigrane Steinmetzarbeiten. Ein Tor wird von einem fast unheimlich wirkenden Meereswesen bewacht – halb Mensch, halb Fisch, eingewachsen in eine Fassade aus Korallen. Der Palast wurde im 19. Jahrhundert von König Ferdinand II. erbaut, der hier seinen romantischen Vorstellungen freien Lauf ließ. Es ging dabei nicht um Stilreinheit, sondern um Wirkung. Der Palast sollte träumen lassen, überraschen, fast überfordern. Ich würde mal sagen: Mission erfüllt!

Man kann den Palast von außen besichtigen, auf den Terrassen und Wehrgängen spazieren, oder auch das Innere erkunden. Viele Räume, wie Schlafzimmer, Esszimmer, Salons, sind noch original eingerichtet.

Palacio da Pena, in Sintra, Portugal.

Palacio da Pena, in Sintra, Portugal.

Palacio da Pena, in Sintra, Portugal.

Innenbereich des Palacio da Pena, in Sintra, Portugal

Palacio de Pena, in Sintra, Portugal.

Castelo dos Mouros

Nicht weit vom Palácio da Pena entfernt liegt das Castelo dos Mouros, eine alte maurische Festung, die im 8. Jahrhundert erbaut wurde. Heute ist es eine Ruine, aber man kann auf den gut erhaltenen Mauern entlanglaufen und bekommt von dort einen großartigen Rundumblick – bei gutem Wetter bis nach Lissabon und zum Meer.

Die Burg diente früher als strategischer Aussichtspunkt, wurde später von den Christen übernommen und ausgebaut. Heute kann man die alten Zinnen, Türme und Mauerringe begehen und sich gut vorstellen, wie es hier vor vielen Jahrhunderten ausgesehen haben könnte. Es gibt einen klar ausgeschilderten Rundweg, der nicht lang ist, aber ein bisschen Trittsicherheit erfordert.

Lissabon: Tagesausflug nach Sinta - Castelo dos Mouros

 

Lissabon: Tagesausflug nach Sinta - Ausblick vom Castelo dos Mouros

Einkehren in Sintra

Nach so viel Besichtigung ging es für uns wieder runter in die Stadt. Leider hatten wir nicht mehr darauf geachtet, wann der letzte Shuttlebus und die letzten Tuk-Tuks fahren. Auch die schönen Wanderwege schließen irgendwann. Der Weg zurück führte dann nur noch über die lange, kurvige Autostraße. Kein Gehweg, keine schöne Aussicht, einfach ein langes Stück Asphalt. Lern also aus meinem Fehler: Informiere dich vorher über Rückfahrten oder plane genug Zeit ein, damit du noch bequem wieder ins Zentrum kommt. Nach den ganzen Besichtigungen kann man sich eigentlich super die Zeit sparen und mit dem Bus wieder runterfahren.

Unten angekommen kann man den Tag dann ganz entspannt ausklingen lassen. Das tut man am besten bei leckerem Essen und einem leckeren Glas Vinho Verde. Sintra ist ziemlich touristisch, aber es gibt einige nette Lokale abseits der Hauptstraße. Die portugiesische Küche ist hier klassisch gehalten: Fisch, Fleisch, Petiscos und lokale Weine. So findet ein Tagesausflug in Sintra seinen perfekten Abschluss.

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